Mit der Packaging and Packaging Waste Regulation (PPWR) hat die Europäische Union eine neue Verordnung verabschiedet, die jeden Industriezweig vor weitreichende Veränderungen stellt. Ziel der PPWR ist es, Verpackungsabfälle in der EU signifikant zu reduzieren und die Kreislaufwirtschaft durch einheitliche Standards und eine verstärkte Förderung von Recycling und Wiederverwendung zu stärken. Für pharmazeutische Unternehmen ergibt sich daraus ein unmittelbarer Handlungsbedarf, da die kommenden Vorgaben weit über bislang existierende nationale Regelungen hinausgehen und substanzielle Anpassungen von Prozessen und Produkten verlangen.

 


 

Nachhaltigkeit, Transparenz und Recyclingfähigkeit werden zum regulatorischen Mindeststandard

Kern der PPWR sind verbindliche Anforderungen an die Recyclingfähigkeit von Verpackungen sowie die teilweise verpflichtende Verwendung von recycelten Materialien. Bereits bei der Entwicklung neuer Verpackungen müssen Unternehmen das Prinzip „Design for Recycling“ berücksichtigen. Darüber hinaus werden im Rahmen der erweiterten Herstellerverantwortung die Unternehmen für die gesamte Lebensdauer ihrer Verpackungen verantwortlich gemacht. Besondere Aufmerksamkeit gilt dabei der lückenlosen Transparenz- und Nachweispflicht hinsichtlich eingesetzter Materialien, der Recyclingfähigkeit wie auch der CO₂-Bilanz. Die Einführung dieser Regelungen erfolgt gestaffelt: Ab August 2026 tritt die PPWR in Kraft, mit Übergangsfristen bis 2030. 

Für die Pharmaindustrie stellen die neuen Vorgaben eine besondere Herausforderung dar. Pharmazeutische Produkte, insbesondere Arzneimittel, unterliegen ohnehin äußerst strengen regulatorischen sowie qualitativen Anforderungen. Die Patientensicherheit und Produktintegrität stehen stets an oberster Stelle. Verpackungen müssen einerseits gewährleisten, dass Arzneimittel zuverlässig vor äußeren Einflüssen geschützt sind, und andererseits sollen sie künftig strikte ökologische Kriterien erfüllen. Dies führt dazu, dass für die Umsetzung neuer, nachhaltiger Verpackungslösungen häufig zusätzliche Validierungs- und Zulassungsverfahren notwendig sind. 

Vor diesem Hintergrund ist es für Unternehmen aus der Pharma- und Verpackungsindustrie von entscheidender Bedeutung, rechtzeitig zu handeln und die internen Prozesse frühzeitig auf die neuen gesetzlichen Vorgaben auszurichten. Ein abwartendes Verhalten kann zu erheblichen Risiken führen, wie Produktionsunterbrechungen, Verzögerungen in der Marktzulassung, bis hin zu Imageschäden, wenn regulatorische Vorgaben nicht eingehalten werden. Demgegenüber sichern ein proaktiver Umgang und die rechtzeitige Anpassung an die PPWR zum einen die Marktzugangsberechtigung und zum anderen Wettbewerbsvorteile. Unternehmen, die diese Phase als Chance begreifen und zeitnah innovative, nachhaltige Verpackungslösungen implementieren, setzen klare Zeichen für Verantwortungsbewusstsein und Innovationskraft.

Diapharm positioniert sich als verlässlicher Partner für Unternehmen der Pharma- und Verpackungsindustrie, um die Herausforderungen der PPWR zielgerichtet und effizient zu bewältigen. Mit ausgeprägter fachlicher Expertise, fundierter Branchenkenntnis und stets aktueller regulatorischer Beratung begleitet Diapharm Unternehmen sicher durch den regulatorischen Wandel. Die Entwicklungen auf europäischer und nationaler Ebene werden dabei kontinuierlich beobachtet und bewertet, sodass jederzeit flexibel und rechtssicher auf neue Anforderungen reagiert werden kann. 

 

Spezialisierte Verpackungsaudits

Ein wesentlicher Beitrag zur Gewährleistung der regulatorischen Konformität stellt die fortlaufende Auditierung von Verpackungsmateriallieferanten dar. Die Abteilung Global Audit Solution (GAS) bei Diapharm bietet in Zusammenarbeit mit blue inspection GmbH spezialisierte Verpackungsaudits an, die gezielt auf die Anforderungen der EU-GMP-Richtlinien zugeschnitten sind. Im Rahmen risikobasierter Vor-Ort-Audits wird die Einhaltung dieser Qualitätsstandards systematisch überprüft, dies beinhaltet auch die detaillierte Bewertung des spezifischen Risikoprofils pharmazeutischer Verpackungen. Die Audits von blue inspection tragen maßgeblich dazu bei, die Einhaltung der ISO 9001, der ISO 15378 und der relevanten GMP-Anforderungen sicherzustellen – auch angesichts der zusätzlichen und teilweise neuen regulatorischen Anforderungen, die mit der PPWR einhergehen. Die erfahrenen Auditoren von blue inspection sind darauf spezialisiert, kritische Prozessaspekte und regulatorische Vorgaben präzise zu identifizieren sowie transparent zu dokumentieren. Diapharm schafft so die Basis für langfristige Compliance und höchste Produktsicherheit – unter Berücksichtigung des dynamischen regulatorischen Umfelds. 

Die Einführung der PPWR markiert eine neue Ära für die Verpackung in der europäischen Pharmaindustrie. Wer den Veränderungsprozess frühzeitig gestaltet, legt damit das Fundament für langfristige Wettbewerbsfähigkeit, regulatorische Sicherheit und nachhaltigen Unternehmenserfolg. 

 

Beratung ist Dialog. Wir wissen, was EU-Verordnungen für Ihr Unternehmen bedeuten und passen Ihre Marktstrategie gern an. 

Herr Dr. Middeler